Die Zukunft der Immobilienvermittlung Künstliche Intelligenz und Virtual Reality
Das Thema Immobilienvermittlung ist bei vielen Menschen noch nicht auf dem Schirm, wenn es um das Thema künstliche Intelligenz und Digitalisierung geht. Doch gerade der Beruf des Immobilienmaklers wird sich in den nächsten Jahren spürbar ändern. Die Branche wird sich anpassen müssen, um mit den Entwicklungen im digitalen Bereich Schritt zu halten.
Der Mensch wird im Bereich der Immobilienvermittlung zweitrangig werden
Wer in der heutigen Zeit seine Immobilie verkaufen oder auch vermieten möchte, wird diese in der Regel entweder selbst vermarkten oder einen Makler vor Ort mit dem Verkauf oder der Vermietung beauftragen. Das wird mit Sicherheit noch in Zukunft so bleiben, allerdings werden sich die Aufgaben der Makler deutlich verändern. Diese müssen viel stärker digital ausgebildet und in der Lage sein, die neuen Anforderungen der Märkte zu bedienen und somit die Zugänge zu Informationen und Plattformen zu erleichtern. Viele Makler bieten bereits jetzt die ersten digitalen Lösungen an, welche es Kunden auch aus weiter Entfernung erlaubt, eine Immobilie mittels Videorundgang zu begutachten. Genau diese Technologien werden in Zukunft eine noch größere Rolle spielen und den Maklerberuf in ganz neue Richtungen formen.Virtuelle Realitäten nutzen - Besuchstermine vereinfachen
Statt mit jedem Kunden einen individuellen Besuchstermin zu vereinbaren, wird das Thema virtuelle Realität die Branche erheblich verändern. Räume werden nicht nur gefilmt, sondern digital gescannt und dann in digitale Umgebungen überführt. Wer möchte, kann mittels VR-Headsets dann durch die verschiedenen Räume schlendern, seinen Blick schweifen lassen und sich alle Details in aller Ruhe anschauen. Die dafür notwendige Technik wird über kurz oder lang in beinahe allen Haushalten Einzug finden und somit weniger Hürden bieten. So können sich Interessenten aus aller Welt die verschiedenen Immobilien intensiv anschauen und so für sich entscheiden, ob eine Immobilie infrage käme. Doch virtuelle Besuche in einer digitalen Umgebung bietet noch weitere Vorteile.
Home-Staging als digitale Leistung ganz nach Kundenwunsch
Bereits seit einigen Jahren ist die Digitalisierung im Tischlerhandwerk zum Alltag geworden. Doch auch als Makler kann man von solchen Lösungen profitieren. Denn immer mehr 3D-Artists sind aktuell für kleine und große Möbelhäuser beschäftigt, um deren Produkt-Portfolio zu digitalisieren. Wer möchte, kann also in der virtuellen Realität in Zukunft seinen Kunden die Möglichkeit bieten, die Innenräume an den eigenen Geschmack anzupassen. Anstatt ein einfaches Home-Staging zu betreiben, können Kunden die Möbel nach den eigenen Vorstellungen auswählen und diese gegebenenfalls im Raum platzieren. Auch das Färben von Wänden und das Anbringen weiterer Dekorationen ist problemlos möglich.In der Zukunft wird der Bereich der Begutachtung von Immobilien immer mehr die Emotionen von Menschen ansprechen können. Wer in der Lage ist, ein Haus oder eine Wohnung im Vorfeld einzurichten und diese danach virtuell zu begehen, kann viel schneller eine emotionale Bindung zu einer Immobilie aufbauen. Makler und Verkäufer sind hier klar im Vorteil, da solche emotionalen Bindungen die Kaufabsichten deutlich verstärken kann. Mit steigender Leistung der genutzten Systeme kann man zudem damit rechnen, dass sich auch während der digitalen Besuche direkt Änderungen vornehmen lassen. Man kann somit beispielsweise in einem Raum zwischen verschiedenen Einrichtungsstilen durchwechseln. Auch hier kann die KI unterstützend aktiv werden und die verschiedenen Möglichkeiten eröffnen.
Künstliche Intelligenz als Ansprechpartner für den Kunden
Das Thema Künstliche Intelligenz wird in Zukunft ebenfalls nochmals deutlich wichtiger für die Branche. Da man in Zukunft aufgrund der Digitalisierung deutlich mehr Menschen ansprechen kann, wird es schwierig für einen Makler die Kommunikation mit allen Interessenten aufrecht zu halten. Doch das wird auch nicht mehr notwendig sein, da künstliche Intelligenzen einen großen Teil dieser Kommunikation übernehmen wird.Bereits heute bieten die unterschiedlichen Chatbots bei vielen Standard-Fragen sehr gute und nachvollziehbare Antworten. Mittlerweile sind wir allerdings bereits so weit, dass auch Sprachausgaben so gut sind, dass Teilnehmer nicht mehr wissen, dass diese mit einer Maschine sprechen oder telefonieren. Kombiniert man diese Techniken mit einer künstlichen Intelligenz, welche auf die unterschiedlichsten Daten zurückgreifen kann, verändert sich die Welt der Immobilienmakler deutlich. Denn diese KI kann alle Fragen rund um die Immobilie, den aktuellen Immobilienmarkt und andere Angebote im Portfolio ganz einfach beantworten, ohne dass ihr Gesprächspartner theoretisch merkt, dass er nicht mit einem Menschen spricht. Und da Maschinen deutlich mehr Kapazitäten haben als Menschen, können Beratungen dieser Art auch parallel mit vielen Interessenten erfolgen. Gespräche und Fragen werden dann im Zweifelsfall digital erfasst und zusammengefasst und der Akte der Interessenten zugefügt. So hat der Makler bei direktem Kontakt immer noch alle Informationen im Blick und kann auf die Fragen der Interessenten im Speziellen eingehen.
Daten und deren Korrektheit werden immer wichtiger
So schön und individuell wichtig eine passende Wandgestaltung auch sein mag, viel wichtiger werden die Daten zu den zu vermittelnden Immobilien. Wie wir gesehen haben, können die Interessenten das Aussehen der Innenräume digital an die eigenen Vorstellungen anpassen lassen. Doch die reinen Kerndaten werden somit auch für die künstliche Intelligenz immer wichtiger. Statt einfacher Grundrisse gibt es digitale Vermessungstools, welche die Raummaße exakt abbilden können. Alle Daten aus Grundbüchern und mehr müssen zentralisiert und digitalisiert werden, damit die KI auf diese ebenfalls zurückgreifen kann. Nur, wenn dies funktioniert und alle Daten so zur Verfügung stehen, kann eine künstliche Intelligenz die oben genannten Aufgaben sicher erfüllen. Zudem gibt es hier auch Grenzen. Denn die meisten Menschen möchten nicht mit einer KI verhandeln, sondern Preisverhandlungen werden auch in Zukunft ein Element sein, in welchem die Makler weiterhin eine wichtige Rolle spielen.Fazit: Die Zukunft der Makler wird sich in den nächsten Jahren erheblich verändern
Bereits in der heutigen Zeit steigen die Anforderungen an Makler deutlich an. Doch in Zukunft wird sich der Beruf des Maklers nochmals spürbar verändern. Als Makler wird man in Zukunft nicht nur über den Immobilienmarkt Bescheid wissen, sondern vor allem auch den Umgang mit den verschiedenen digitalen Werkzeugen beherrschen müssen. Zwar wird es auch für diese Bereiche weiterhin Spezialisten geben, doch nicht jeder Makler wird es sich leisten können, für diese Dienstleistungen viel Geld auszugeben. Wer also konkurrenzfähig bleiben möchte, wird sich mit diesen Themen in jedem Fall vertraut machen müssen. Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz und auch die Angebote im digitalen und virtuellen Raum werden für Käufer und Interessenten eine immer größere Bedeutung bekommen. Wer sich dem Markt somit nicht anpasst, wird über kurz oder lang von genau diesem Markt vertrieben. Aus diesem Grund ist es sinnvoll und zielführend, bereits jetzt als Makler diese Themengebiete nicht nur im Auge zu behalten, sondern sich bereits jetzt in diesen Bereichen weiterzubilden. Nur so kann man sicherstellen, dass man die wichtige Transformation nicht verpasst.Diese Artikel könnten Dich ebenfalls interessieren
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