Leuchtstoffröhren - eine Alternative zu LEDs?
Leuchtstoffröhren werden schon seit vielen Jahren angewendet. In vielen kommerziellen Gebäuden wie Produktionsstätten, Büros oder Lagerhallen sind sie noch immer zu finden. In privaten Haushalten werden sie beispielsweise als Beleuchtung in Kellern, Werkstätten oder anderen funktionalen Räumen eingesetzt.
Wie funktionieren Leuchtstoffröhren?
Der wichtigste Bestandteil ist ein luftdicht verschlossener Zylinder aus dünnem Glas. Der Zylinder ist mit einer Mischung aus Quecksilberdampf und einem Edelgas gefüllt. Vor vielen Jahren war das mal Neon (daher die Bezeichnung Neonröhren). Heute werden meistens Argon oder Krypton verwendet. An die Gasmischung im Inneren der Röhre wird eine hohe Spannung angelegt. Dadurch sendet sie ultraviolettes Licht aus. Das trifft auf die mit Leuchtstoff beschichtete Innenwand der Röhre. Der Leuchtstoff wandelt die UV Strahlung in sichtbares Licht um. Meistens werden verschiedene Abstufungen von Weiß emittiert. Für Dekorationszwecke gibt es auch Leuchtstoffröhren, die einfarbiges Licht ausstrahlen. Schwarzlichtlampen sind dagegen Leuchtstoffröhren, die nur UV Licht ausstrahlen. Sie werden für besondere Zwecke, beispielsweise in der Kriminalistik, eingesetzt.
Welche Vorteile haben Leuchtstoffröhren?
In den Punkten Energiebedarf und Lebensdauer können sie durchaus mit modernen LEDs konkurrieren. Im Vergleich zu konventionellen Glühlampen benötigen Leuchtstoffröhren 70 - 80 Prozent weniger Strom. Ihre durchschnittliche Lebensdauer liegt bei 5.000 - 20.000 Betriebsstunden. Da die Technik ausgereift ist, kosten Leuchtstoffröhren weniger als LED Lampen oder LED Tubes vergleichbarer Leistung.
Was sind die Nachteile der Leuchtstoffröhren?
Der größte Nachteil ist ihre Füllung mit giftigem Quecksilber. Dadurch sind sie schwierig zu entsorgen und verursachen Probleme, wenn sie kaputt gehen. Das Problem wird noch dadurch verschärft, dass die Glaszylinder der Leuchtstoffröhren sehr empfindlich sind und leicht zerbrechen. Darüber hinaus ist die Konstruktion der Leuchtstoffröhren umständlich und technisch aufwendig. Es sind Vorschaltgeräte erforderlich, um die benötigte hohe Spannung zu erzeugen. Die Lebensdauer der Leuchtstoffröhre wird im Wesentlichen durch die Qualität des Vorschaltgeräts bestimmt. Bedingt durch die Konstruktion neigen Leuchtstoffröhren zum Flimmern. Zudem geben die Drosseln mitunter ein Summen und Surren von sich, das nervig wirkt. Leuchtstofflampen nehmen zudem viel Platz ein. Da sie das Licht in einem Winkel von 360 Grad abstrahlen, müssen in die Lampe Reflektoren eingebaut werden, die das Licht in die gewünschte Richtung lenken. Das macht die Konstruktion schwer und sperrig. Zudem mindert es den Wirkungsgrad der Leuchtstoffröhren. Nach dem Einschalten benötigen Leuchtstoffröhren immer erst einige Zeit, bevor sie ihre volle Helligkeit erreichen. Selbst moderne Konstruktionen benötigen 1 - 2 Sekunden. Leuchtstoffröhren können nur unter Verwendung von Zusatzgeräten gedimmt werden. Die verursachen extra Kosten und heben den Preisvorteil wieder auf.
Sind Leuchtstoffröhren heute überhaupt noch sinnvoll?
Ihre größten Vorteile gegenüber einer LED Lampe ist ihr niedriger Preis. Deswegen werden sie heute vor allem im kommerziellen Bereich eingesetzt. Leuchtstoffröhren sind gut geeignet zum gleichmäßigen Ausleuchten großer Flächen im Innenbereich. Für diesen Einsatzzweck können sie eine günstige Hintergrundbeleuchtung schaffen, die sich durch einen geringen Stromverbrauch und lange Lebensdauer auszeichnet. Im privaten Bereich werden Leuchtstoffröhren dagegen kaum noch verwendet. Hier sprechen am meisten der Gehalt an giftigem Quecksilber und die schwierige Entsorgung gegen sie. Leuchtstoffröhren wurden bereits zu großen Teilen durch LED Lampen verdrängt. Diese haben viele Vorteile. Ihr größter Nachteil, der höhere Preis, spielt eine immer geringere Rolle, weil LED Lampen Dank gesteigerter Effizienz bei der Herstellung immer günstiger werden.
Abgesehen von wenigen Spezialzwecken (Schwarzlichtlampen) sind Leuchtstoffröhren Auslaufmodelle, die früher oder später durch LED Leuchtmittel ersetzt werden.
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