Wohnungseinrichtung für Kunstliebhaber
Kunst mit der Wohnungseinrichtung zu vereinbaren, ist nicht immer ganz einfach. Einerseits findet der Kunstliebhaber gefallen an einer bestimmten Kunstrichtung oder ausschließlich an den Werken eines Künstlers, andrerseits passen die gewählten Werke einfach nicht zur Wohnungseinrichtung. Wer es sich nicht leisten kann, ein eigenes Museum oder eine Galerie einzurichten und das ist nun mal der überwiegende Anteil der Bevölkerung, wird Kompromisse eingehen müssen.
Modern, klassisch oder Trödelladen?
Moderne Wohnungseinrichtungen mit den heute üblichen klaren Linien und offenen Blickrichtungen erlauben in einem gewissen Rahmen durchaus auch klassische oder antike Elemente als Einrichtungsgegenstände. Diese bilden unter Umständen sogar einen sehr reizvollen Blickfang. So können etwa Museumsreplikate als Deko-Elemente zu strenge Konturen auflockern. Wichtig dabei ist, dass der Übergang zwischen Kunstwerk und Mobiliar stimmt. Der Rahmen eines Bildes oder der Sockel einer Statue ist ein solcher Übergang oder auch eine Brücke zwischen Modernität und Klassik. Wohnungseinrichtungen im Stil vergangener Jahrhunderte sind da nicht ganz so tolerant. So wäre ein Picasso oder Kandinsky in einem Biedermeier-Wohnzimmer einfach fehl am Platz. Französische Expressionisten würden sich besser einpassen, aber stilecht sind sie auch nicht.
Eine Wohnung zum Trödelladen machen mit einer wilden Sammlung unterschiedlicher Möbelstile und Kunstrichtungen hat durchaus seinen Charme, offenbart doch eine Wohnung immer etwas vom Charakter des Menschen, der darin wohnt und der Kunstsammler muss sich keine Gedanken darüber machen, ob ein gefälliges Gemälde zur Wohnung passt.
Wohnen in der Zeitgeschichte
In der heutigen Zeit sind die Menschen gegenüber verschiedenen Kunstrichtungen und Epochen wesentlich aufgeschlossener als es in der Vergangenheit der Fall war. Viele heute anerkannte Künstler hatten hingegen zu Lebzeiten mit ihren Mitmenschen erhebliche Schwierigkeiten. Das führte dazu, das so manches berühmte Kunstwerk, in der Zeit in der es entstand, niemals ein Wohnzimmer oder einen Salon geziert hätte. Wer also darauf bedacht ist, eine Wohnung gemäß eines bestimmten Zeitabschnitts einzurichten und die dazu gehörigen Kunstwerke auswählt, sollte immer daran denken, dass die Werke dem damals vorherrschenden Geschmack entsprachen. So war Rembrandt van Rijn ein Künstler des 17.Jahrhunderts, der schon damals häufig kopiert wurde und sehr anerkannt war, hingegen die Werke Vincent van Gogh in seiner Epoche, der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts, nur wenig Beachtung fanden.