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Thema: Kleine Kolumne über das LOSLASSEN!

  1. #1
    Benutzerbild von constanze
    constanze ist offline Immobilien Tycoon
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    Standard Kleine Kolumne über das LOSLASSEN!

    Liebe Foris,

    einrichten ist das eine. umstellen auch. und einkaufen so wie so. aber bevor ihr das tut, LASST IHR AUCH MAL LOS?

    die meisten von euch wissen, dass das mein thema ist, wenn ich im einsatz bin. ich will euch gern meine letzte kolumne, die gerade im magazin erschien, zum lesen geben. vielleicht erkennt sich der eine oder andere wieder? vielleicht reisst es den einen oder anderen mit?

    LASS MICH LOS!

    Es ist das große, schwere Los. Etwas oder jemand gehen zu lassen. Was hält uns fest, was halten wir noch fest? Warum? Wer eine Wohnkosmetik bucht, weiß, dass er nicht drum herum kommt: Vom Loslassen von Ballast, von Ungeliebtem, von Kaputtem und von Doppeltem. Ich sehe, dass die Menschen Außen voll sind, aber innen oft leer. Oh, diese verdammten Kompensationen, diese Kicks für den Augenblick, wenn wir was Neues anschaffen, wir etwas scheinbar Notwendigem hinterher jagen. Ich möchte Sie umkehren, die Fülle des Habens in die Fülle des Seins. Und dabei braucht der Mensch nicht viel, und er benötigt noch viel weniger. Und wonach er sehnt, das findet er in keinem Katalog. Ich kenne die schlechten Gewissen meiner Kunden, die plötzlich zur Wegwerfgesellschaft gehören, wenn wir im Einsatz sind. Aber welchen Preis zahlten sie fürs Festhalten? Wer viel hat, hat auch viel Arbeit. Warum dieser Stress, der am Ende zum Chaos und im traurigsten Fall zur Isolation führen kann! Einst gehörten jene zur Konsumgesellschaft, kurbelten die Wirtschaft und die Kassen im Einzelhandel an. - Die Wege des Anhäufens sind vielfältig und haben viele Gesichter, aber am Ende ist das Ziel immer das gleiche: aus Räumen endlich ein Zuhause zu machen! Endlich wieder Freunde einladen, gerne wieder träumen, ankommen, sich fallen lassen, speisen, feiern, chillen, verführen. Unser Zuhause ist der beste Spiegel, in den wir häufiger mal ganz tief blicken sollten. Wir allein richten unser Zuhause ein, nicht Tante Uschi, die es ja gut meint mit ihrem Nippes. Werden Sie wieder anspruchsvoll mit dem, was Sie umgibt. Gegen den, der wertvollen Platz schmarotzt. Ausmisten ist die schnellste Therapie für zwischendurch! Dieses Abwerfen, Loslassen, Befreien von Dingen, die wir längst nicht mehr wahr nehmen. Die in hintersten Ecken verstauben und vor sich hin vegetieren. Mir tun die Dinge manchmal leid – verschenken Sie sie, verkaufen Sie sie. Nicht gebraucht zu werden, das ist schlimm. Meine Kunden lieben es ja, wenn ich Kompromisse schließe: von Trockensträußen eine Knospe abschneiden, vom Hochzeitskleid eine Collage bauen, aus verwaschenen Blusen ein Kissen nähen. Ich habe schon alles gesehen. Kein Wohnzustand ist mir fremd, und der desolateste Zustand ist mir lieb und wert genug, ihn anzugehen. Wann fangen Sie an? Am besten JETZT! legen Sie los! Entweder binden Sie an jede Türklinke eine Tüte, in die Sie jeden Tag aus dem Raum etwas hineinwerfen. Oder Sie arbeiten nach dem 3-Tüten-System: Wegschmeißen (Kaputtes, Abgelaufenes) – Verkaufen (ebay Kleinanzeigen, Flohmarkt) – Verschenken (Freunde, soz. Einrichtungen). Aber schaffen Sie auch vorher Atmosphäre: zünden Sie eine Kerze an, stellen Sie einen Teller Obst und Nervennahrung auf, legen Sie Ihre Lieblingsmusik ein und schlüpfen Sie in die Wohlfühlklamotten. Und dann befreien Sie sich! Reißen Sie Schubläden und Schranktüren auf, holen Sie alles raus, wischen Sie aus und sortieren zurück, was Ihnen wirklich gefällt. Wichtig: Schönes zieht Schönes an, Kaputtes aber auch Kaputtes! Lassen Sie Ihre Möbel endlich wieder atmen und sorgen Sie für Platz, damit Dinge kommen können, die Sie anziehen wollen. Es wird nicht kommen, für das es keinen Platz gibt! Menschlich gesprochen: wie soll ER denn kommen, wenn Sie auf ihn nicht vorbereitet sind? Und im Bett nur 1 Kissen, nur 1 Nachtschränkchen? „Wenn ER kommt, kann ja alles angeschafft werden!“ Ja, so reden meine Kunden, bevor ich anfange, mit ihnen liebevoll zu schimpfen. Bereiten Sie vor, was sein soll! Leben Sie, als sei Gewünschtes bereits Gegenwart! Aus einem WIRD wird kein IST, aber aus einem IST kann schnell ein WIRD werden! Nehmen Sie alles unter die Lupe. Die Tasse hat 4 Sprünge? Weg damit! Der Nagellack ist schon verklumpt? Weg damit! Die Blumentöpfe sind so abgestoßen? Weg damit! Und drehen Sie jetzt keine Lampe um, die einen Sprung in der Schüssel hat – der Sprung bleibt, auch wenn sie ihn nicht sehen. Der Keller ist voll? Sie sehen ihn nicht, aber: Sie fühlen ihn! Ich will, dass die LAST, mit der Sie sich umgeben, zur LUST an der Reduktion wird. Ich will, dass Sie gern nach Hause kommen und bereit sind, wieder spontane Besuche zu empfangen. - Es gibt so Vieles mehr natürlich, das wir loslassen können. Und dabei sind wir gut: wir lassen jeden Tag schon etwas los: 1 Tag Leben. Und in jedem Augenblick ZEIT! Sie sind also stets mittendrin! Und schlechte Gedanken und Angewohnheiten? Lächeln Sie mal – wer lächelt, kann nicht sauer sein! Und kommen Sie nicht weiter, dann bin ich da für Sie! Gemeinsam powern wir und schaffen mächtig Platz! Und danach geht es ans Gestalten Ihrer Räume. Und danach kommt das Finetunung. Sie werden es lieben, versprochen! Letzte Frage: Wenn manche Dinge sprechen könnten, was würden die Ihnen sagen? Etwa „LASS MICH LOS!“ ?

  2. #2
    Wotan ist offline Immobilien Tycoon
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    Sehr schön geschrieben. Wo veröffentlichst Du?

  3. #3
    Benutzerbild von constanze
    constanze ist offline Immobilien Tycoon
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    Hi Wotan,

    danke dir! Ich schreibe monatliche Kolumnen für das Hamburegr Frauenmagazin, neben meinen Einsätzen. [url=http://www.witc-verlag.de/blog/category/kolumne]Category » Kolumne « @ woman in the city | WITC Verlag Hamburg[/url]
    Aber derzeit schreibe ich mir die Finger zu genau DEM Thema für mein neues Wohnbuch wund! :-)

    LG Conni*

  4. #4
    Benutzerbild von constanze
    constanze ist offline Immobilien Tycoon
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    wie schade! hatte einen so schönen kommentar vor 10 tagen hierauf bekommen, hat jemand den mut verlassen, sie stehen zu lassen?
    ich konnte natürlich jede zeilen sehr gut nachempfinden!

  5. #5
    Benutzerbild von Minimalista
    Minimalista ist offline Immobilien Tycoon
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    Schön geschrieben.
    Alte, kaputte oder ungenuzte Dinge zu verschenken, zu verkaufen oder gar weg zuschmeissen fällt mir nicht schwer. Im Gegenteil ich bin immer richtig erleichtert wenn ich mich von unnötigem Ballast befreien kann.
    Durch meinen mittelgroßen Koffer auf einer langen Reise habe ich bereits gemerkt, dass auch dieser schon zu viel des Guten war und ich eigentlich sehr bescheiden und einfach leben kann und dennoch happy bin und es mir an nichts fehlt.
    Vergangene Woche habe ich mich von einem Kleidungsstück getrennt, welches mich mehrere Jahre begleitet hat und obwohl mit ihm wahnsinnig viele tolle Erinnerungen verbunden habe hat es mich mit Genugtuung erfüllt dieses unansehliche Teil endlich in den Müll zu donnern ;-)
    Allerdings bin ich fest davon überzeugt, dass es von einem selbst heraus kommen muss und man Niemanden zum Entrümpeln oder der "Cult of less" Bewegung zwingen kann.
    Jeder hat da wohl auch eine andere "Schmerzgrenze", während der eine sich mit 4 Personen auf 160 qm vielleicht noch beengt fühlt, fühlt sich ein anderer erst mit maximal 100 Habseligkeiten angekommen. Die jeweilige Sezene und der kulturelle Rahmen spielt da eine bedeutende Rolle. In vielen Ländern die ich bereist habe besitzen die Menschen oft nur wenige Habseligkeiten sind aber vielleicht gerade dadurch viel spontaner und weniger materiell eingestellt. Es ist immer wieder überwältigend, dass gerade arme Menschen sehr gastfreunlich sind und auch das Wenige was sie besitzen mit einem teilen möchten.
    Wenn ich hier riesige Sperrmüllhaufen sehe denke ich jedes Mal, dass dies der Luxus einer im Wohlstand lebenden Wegwerfgesellschaft ist.
    Das Entscheidende ist daher für mich sich nicht nur von Dingen zu trennen sondern auch bei Neuanschaffungen mehr auf Qualität zu achten und sich nicht zu Impulskäufen hinreissen zu lassen.
    Ich wünsche Dir viel Erfolg mit deinen Kolumnen
    Grüße Celia

  6. #6
    katka68 Gast

    Daumen hoch

    Klasse Celia [url=http://www.web-smilies.de][/url] du sprichst mir aus der Seele....

  7. #7
    Benutzerbild von constanze
    constanze ist offline Immobilien Tycoon
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    Standard

    Liebe Celia,

    auch von dir danke für deine zeilen!
    du hast so recht, ZWINGEN kann man niemand, selbst wenn man weiß, wie gut es dem anderen tun würde. aber wer mich ruft, hat sich ENTSCHIEDEN, etwas zu verändern. los zu lassen. er schafft es nur nicht allein,. und so bin ich bewegende, motivierende, auffangende. und gemeinsam wird gelacht, geflucht, und gern fang ich auch tränen auf. aber ich ziehe durch. bei mir wird nicht aufgegeben, ein ziel muss man sich hart erarbeiten, nicht immer sind 100 etappen-wege richtig.
    es gibt mehr menschen als wir ahnen, die es ALLEIN nicht schaffen, sich aber leider genau dafür schämen. ich will das ändern!

    liebe grüße, conni

  8. #8
    Benutzerbild von Minimalista
    Minimalista ist offline Immobilien Tycoon
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    Standard

    Liebe Constanze,
    mit dem "Zwingen" habe ich auch nicht an dich gedacht sondern an ein Ereignis aus meinem Umfeld. Eine Verwandte mokierte sich ständig über eine Freundin, bei der das ganze Haus aus allen Nähten platzte und es hat einfach nie geholfen. Vor einem Jahr hat die Freundin für sich selbst angefangen aufzuräumen in ihrem eigenen Tempo.
    Viele schaffen es aber wirklich nicht alleine, da stimme ich dir zu und dann ist es doch wunderbar wenn Jemand kommt der sich damit auskennt ;-)

  9. #9
    Benutzerbild von constanze
    constanze ist offline Immobilien Tycoon
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    Standard

    danke dir! nein, natürlich rufen mich nur jene, die es allein nicht schaffen, weil sie nicht wissen, was sie dabei denken und fühlen sollen, weil sie nicht den ersten schritt schaffen, weil sie nicht effektiv vorankommen,
    hier ein kleiner ausschnitt dazu aus dem letzten tv-interview, wenn du magst:
    [url=http://www.hamburg1.de/sendungen/fruehcafe/Ben_Matthews_im_Gespraech_mit_Constanze_Koepp-2339.html]Sendungen -Ben Matthews im Gespraech mit Constanze Koepp - Hamburg 1[/url]

    lg conni

  10. #10
    Lilaweiss ist offline Mieter
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    Standard

    Hallo Constanze,

    schöner Beitrag. Die Idee dahinter finde ich schon bemerkenswert weil dies (wahrscheinlich) unser schwächster Punkt ist. Loslassen von Dinge um Platz für andere zu machen.

    Das fällt uns allen schwer :-(

    LG, Becky

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