Liebe Mitglieder,
ich habe mal einen kleinen Aufsatz über das LOSLASSEN geschrieben. Vielleicht findet der eine oder andere eine kleine Hilfe oder erkennt sich gar wieder? :-)
Grüße,
die Wohnkosmetikerin
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Wo wir loslassen, entsteht keine Lücke – es entsteht Freiheit!
Unsere Herzen sind voller Erinnerungen, unsere Köpfe voller Gedanken, unsere Wohnung – eine Abstellkammer, die überquillt?
Warum fällt das Loslassen schwer?
Dabei macht uns das Festhalten schwer! Wie befreiend es ist, täglich seinen Müll wegzuwerfen, wissen wir. Wir lassen los, was verbraucht ist, was wir nicht mehr, was uns nicht mehr benötigt. Wie steht es um andere materielle Dinge, die uns umgeben?
Als Wohnkosmetikerin erfahre ich oft Angst und Hilflosigkeit. Angst, sich zu vorschnell zu trennen, Hilflosigkeit, weil der erste Schritt so schwierig scheint.
Unser Zuhause – es gewinnt an Bedeutung. Das Geld für allabendliches Flüchten in gemütliche Kneipen und Restaurants sitzt nicht mehr locker, der Winter zwingt uns in die Stuben - wir bleiben mehr daheim. Daheim?
Unser Zuhause – eine Abstellkammer, ein Sammelsurium von Geschichten, Accessoires, zusammen gewürfelten Erinnerungen? Dabei ist unser Zuhause der persönlichste Ort, unsere Insel, unsere Oase, unser Spiegel, unsere Visitenkarte. Hier leben, lieben, lachen, träumen, empfangen, entspannen, verführen, essen und trinken wir. Die eigenen 4 Wände – wie lieblos gehen manche Bewohner mit ihnen um? Wir duschen täglich, putzen täglich unsere Zähne. Nicht nur, weil wir es sollen, aber weil es gut tut, uns vom Dreck des Tages zu reinigen. Ihn loszulassen.
Ich habe Schlafzimmer gesehen, in denen ER keine SIE mehr verführen konnte. Aktenordner, volle Aschenbecher, Kartons und Wäscheberge zierten den Raum. Die Plattform der Verführung war verstaubt, der Lack der Romantik zerkratzt.
Hat nicht jeder Raum einen Charakter? Das Bad: nehmen wir genüsslich ein Schaumbad, möchten wir nicht auf ein WC schauen, um welches sich sämtliche Haushaltsreiniger reihen. Verstecken wir sie doch! Im Schlafzimmer – zerstören nicht Dinge, die dort nicht hingehören, zwangsläufig die Atmosphäre? Ein Schlafzimmer muss Spaß machen! Jeder Raum sollte Freude machen, ihn zu betreten, ihn zu beleben. Die Küche – benutzen wir alles aus den Schränken? Behalten wir noch Übersicht? Das Wohnzimmer – mehr Kinder- und Spielwiese als Aufenthaltsraum für sich, die Familie, die Freunde?
An welchen Dingen hängt unser Herz? Welche Dinge benutzen wir nicht mehr – welche Gegenstände brauchen auch uns nicht mehr? Sie sollten den Besitzer wechseln! Unser Zuhause sind WIR! Die Bücher, die dort stehen, die Musik, die vom Plattenteller kommt – sie verraten uns. Wie verrät uns das Mitbringsel von Tante Uschi, das wir nur aus Verlegenheit stehen haben, es aber nicht mögen? Schaffen wir Platz, verschönern wir unsere Räume durch Übersichtlichkeit, durch Struktur, durch neue Anordnung. Experimentieren wir. Drücken wir uns aus – klar und deutlich! Wenn wir mit offenen Augen und Sinnen durch unsere Räume spazieren – was fällt uns immer, und was überhaupt nicht mehr auf? Mit wem umgeben wir uns? Mit was? Wer tut uns gut? Was macht uns glücklich? Was läßt uns unbefriedigt fühlen?
Vom Hochzeitsstrauß - längst vertrocknet - behalten wir vielleicht nur ein Rosenköpfchen, packen es in eine "Schatztruhe". Aber den ganzen Strauß Eingegangenes nach der Scheidung noch behalten???
Nehmen Sie etwas zur Hand. Zögern und überlegen Sie hin- und her? Zu spät! Verstauen Sie es in einer Tüte. Wenn Sie in den nächsten Wochen die Tüte vergessen haben, trennen Sie sich von dem Sonder-Müll. Erinnern Sie sich: Müll wegzuwerfen, befreit! Wir lassen los! Und so kommen wir der Freiheit ein Stück näher! Unserer ganz persönlichen Freiheit! Frage: mit welchen Gegenständen können Sie sich nicht mehr identifizieren? Um Befreiung zu spüren, beginnen Sie in Ihrer Wohnung. Loslassen im eigenen Zuhause – eine kleine Therapie! Warten Sie es (nicht) ab! Füllen Sie heute Abend die erste Tüte Sonder-Müll – und erzählen Sie mir davon.
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