Die Eisheiligen (12.-15.Mai)
Je nach Region werden die sogenannten Eisheiligen Pankratius (12.5.), Servatius (13.5.) und Bonifatius /14.5.) auch "die drei Gestrengen", "Eismänner" oder "gestrenge Herren" genannt. In Norddeutschland wird noch Mamertus (11. 5) und in Süddeutschland die "kalte Sophie" (15. 5) dazugezählt. Inhaltlich haben diese Heiligen nichts mit dem Wetter zu tun und doch warnen viele Bauernregeln ("Ehe nicht Pankratius, Servatius und Bonifatius vorbei, ist nicht sicher vor Kälte der Mai") vor der erwiesenermaßen oft noch auftretenden Kälteperiode mit Nachtfrost Mitte dieses Monats. Frost ist umso schädlicher, je später im Jahr er stattfindet. - was der Vorsichtige weiss und den Leichtsinnigen (nachher) ärgert.
Heute raten erfahrene Gärtner, abzuwarten und erst nach den Eisheiligen empfindliche Sämereien auszusäen bzw. Sommerblumen in Balkonkästen oder Beete zu pflanzen. Wer es nicht abwarten kann, sollte die Pflanzen vorsichtshalber mit einem Vlies abdecken.
Früher schützte man die Gärten, Acker und Weingärten mit zu dieser Zeit entzündeten Feuern, um diese durch den Rauchnebel, der sich über die Blüten und Triebe legte und die Wärme vor Frost zu schützen.
"Langjährige Wetterbeobachtungen zeigen jedoch, dass ein Temperatursturz häufig erst um den 20.Mai auftritt. Stimmen etwa die "Eisheiligen" heute nicht mehr? Des Rätsels Lösung findet sich in der Geschichte unseres Kalendersystems: 1582 hat Papst Gregor VIII. eine Kalenderreform veranlasst, wodurch die Unterschiede des Julianischen Kalenders zum Sonnenjahr weitgehend korrigiert werden konnten. Der Tag der "Kalten Sophie" (15.Mai) lag vor der Reform auf dem Tag, der Heute dem 22.Mai entspricht. Mit den Auswirkungen der "Eisheiligen" ist deshalb in der Zeit vom 19. bis zum 22.Mai zu rechnen" (Quelle)
12. Wenn's an Pankratius friert, so wird im Garten viel ruiniert
Pankraz hält den Nackensteif, sein Harnisch klirrt von Frost und Reif
13. Servaz muss vorüber sein, willst vor Nachtfrost sicher sein
Vor Servaz kein Sommer, nach Servaz kein Frost
Nach Servaz findet der Frost keinen Platz
Nach Servaz kommt kein Frost mehr her, der dem Rebstock gefährlich wär
Servatius' Hund der Ostwind ist – hat manches Blümlein totgeküsst.
14. Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost
15. Sophie man die Kalte nennt, weil sie gern kalt` Wetter bringt
Vor Nachtfrost du nicht sicher bist - bis Sophie vorrüber ist
Pflanze nie vor der Kalten Sophie.
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Der heilige Mamerz, der hat von Eis ein Herz;
Pankratius hält den Nacken steif, sein Harnisch klirrt von Frost und Reif;
Servatius' Hund der Ostwind ist – hat schon manch' Blümlein totgeküsst;
und zum Schluss, da fehlet nie, die eisigkalte Sophie.
Die Pankrazi, Servazi und Bonifazi sind drei frostige Bazi und zum Schluss fehlt nie die kalte Sophie
Mamertus, Pankratius und hinterher Servatius, sind gar gestrenge Herrn, die ärgern die Bauern und auch die Winzer gern.
Mamertus, Pankratius, Servatius, die bringen oft Kälte und Verdruss, doch auch der Bonifazi, das ist erst ein Lumpazi.
Pankratius, Servatius, Bonifatius, der Winzer sie beachten muss: Geh'n sie vorüber ohne Regen, bringt's dem Weine großen Segen.
Pankratius und Servatius bringen oft Kälte und Verdruss
Pankratz und Servaz sind zwei böse Brüder, was der Frühling gebracht, zerstören Sie wieder
Ehe nicht Pankratius, Servatius und Bonifatius vorbei, ist nicht sicher vor Kälte der Mai
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